Montag, 21. Juli 2014

Es ist Zeit!

Habe ich euch eigentlich schon erzählt, dass ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin? 
Gestern war ich bei meinen Eltern zu Besuch und habe die Zeit dafür genutzt, eine kleine Runde durch die wunderschöne Natur zu spazieren. Und dabei ist eines ganz besonders auffällig: es dauert nur noch sehr kurze Zeit, bis für die Felder die geschäftigste Zeit des Jahres anbricht: die Ernste steht nicht nur vor der Tür, sie hat auch schon die Türklinke in der Hand!

Diesen Schnappschuss habe ich bei meinem Spaziergang für euch gemacht, denn er sagt sehr viel über die Stimmung aus, die hierzulande gerade herrscht. Auf der einen Seite ist es so immens idyllisch, dass man sich einfach zurücklehnen und genießen sollte. Das Korn ist nach all den Mühen des Bauers gut gedeiht und auch das Wetter war ihm in diesem Jahr großteils wohlgesonnen. Der Wind fährt durch die Felder, lässt das Korn säuseln, in pulsierenden Bewegungen tänzeln und es gleichzeitig einen anmutig erscheinenden Duft verströmen. Würde man es nicht wissen, so hielte man es gar nicht für möglich, dass diesem malerischen Bild schon in Kürze der Garaus gemacht wird. Große Maschinen werden anrollen und die Ernte einholen. Viel Schweiß des Bauers und seiner helfenden Familie wird hier fließen und schon bald bleibt außer ein paar Stoppeln und im finalen Zustand nicht einmal mehr diese übrig. Die Erde darf dann zur Ruhe kommen.
Aber so weit ist es noch nicht, noch zeigen Gerste, Weizen, Roggen und Dinkel ihre schönste Pracht, noch tanzt das Korn und verströmt es den erdigen Geruch.

Wieder ein etwas philosophisch anmutender Artikel - ich weiß! Aber als Bauernmädchen fürchte ich diese arbeitsintensive Zeit immer nur, dass es hier auch so ästhetisch ansprechende Besonderheiten gibt, merkt man leider oft erst beim zweiten Blick bzw dem darüber Nachdenken…

In diesem Sinne - seid wachsam (klingt wahnsinnig theatralisch und pathetisch :-)) und habt einen schönen Sommer!

Alles Liebe,
eure Maxi

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