Dienstag, 1. Juli 2014

Die Verteidigung der bösen Fette

Heute möchte ich euch einmal ein ganz anderes Thema auffassen, das uns alle betrifft. Es geht um Ernährung und Gesundheit.

Gerade eben habe ich einen hochinteressanten Artikel in der europäischen Version des Time Magazine gelesen, den ich euch sehr nahe lege, wenn ihr so wie ich an gesunder, ausgeglichener Ernährung interessiert seid. Bereits der Aufmacher dieser Ausgabe - betitelt mit der vielsagenden Überschrift "Eat Butter." zeigt mit der ästhetischen Darstellung einer kleinen Menge Butter, dass es hier wohl einmal um eine kontroversielle Darstellung zum leidlichen Thema Fettaufnahme geht.

Und der Leser wird auf keinen Fall enttäuscht. Mein Ziel ist es jetzt aber nicht, den Artikel einfach auf Deutsch zu übersetzen, sondern ich fasse kurz zusammen, worum es geht und, naja, vielleicht habt ihr ja kurz zehn Minuten. Das fleischliebende männliche Geschlecht wird es euch danken! :-)

Bryan Walsh zieht hier ein Resume über die Vorgangsweise der (amerikanischen) Lebensmittelproduzenten, die seit den 70er Jahren vermehrt auf Light-Produkte setzten, da Wissenschaftler immer wieder denn Konsum von gesättigten Fettsäuren als Hauptursache für Herzkrankheiten beschuldigten. So wurden Fleisch und Vollmilch durch viele Kohlenhydrate (vor allem Mais in den USA) und Zucker oder Zuckerersatzstoffe ersetzt und man erwartete eine Verbesserung. Dass diese Hetzkampagne gegen das edle Steak ja auch uns Europäer recht bald erfasst hat, wissen wir ja alle nur zu gut. Auch unsere Supermärkte sind voll mit den vermeintlich gesunden Lebensmittelprodukten. Die Gesellschaft sollte wachgerüttelt werden und eine Sensibilität für den Umgang mit Fett erfahren.

Allerdings führte diese Umstellung nicht zum gewünschten Erfolg, sondern die Bevölkerung legte deutlich an Gewicht zu und auch die Fälle von Herzproblemen stiegen nachweislich. 
Warum? Weil bis zu dieser ersten Umstellung viel Fleisch und fette Milchprodukte auf dem Speiseplan der Amis standen, die aber im Großen und Ganzen doch noch im moderaten Ausmaß konsumiert wurden. Nun allerdings futterten sich die Bürger mit Softdrinks, diversen Cerealien wie den doch so gesund propagierten Cornflakes und Diätprodukten überflüssige Kilos an, die wiederum zum Anstieg von gesundheitlichen Problemen führten. Auch die so oft gerühmten ungesättigten Mehrfachfettsäuren lösten dieses Problem nicht, da die zusätzliche Kombination aus Zuckergetränken und Kohlenhydraten den Stoffwechsel so sehr beeinflusst, dass der Hunger rein biochemisch nicht gestillt werden kann und das Verlangen immer größer wird: Stichwort Insulin-Ausschüttung! Gesättigte Fettsäuren hingegen, die eben in vielen tierischen Produkten enthalten sind, sollen sowohl die Produktion von HDL, dem die Ursache von Herzerkrankungen zugeschrieben wird, als auch die seines Gegenspielers LDL anregen und somit quasi das System in Schwung bringen: "cardio wash" nennt der Autor diese Vorgänge.

Walsh will mit diesem Artikel aufzeigen, dass ein Umdenken im Ernährungsbewusstsein dringend notwendig ist und Fett nicht von vornherein schlecht ist. Auf keinen Fall legt er dem Leser nahe, sich nun nur noch von Fleisch und fettigem Käse zu ernähren. Nein: Es sind die richtigen Mengen der richtigen Lebensmittel, die unsere Gesundheit spürbar verändern können.  Und so beendet er den Artikel mit der vielsagenden Empfehlung des Gründungsmitglieds der Yale University's Prävention Research Center Dr. David Katz: "the cold hard truth is that the only way to eat well is to eat well".

In diesem Sinne, lasst euch den Cappuccino mit der herrlich leckeren Vollmilch schmecken und habt auch kein schlechtes Gewissen, wenn ihr beim nächsten Grillabend genüsslich in euer saftiges Steak beißt!

Alles Liebe!

eure Maxi

PS: Wer von euch an der Lektüre dieses großartigen Artikels interessiert ist und nicht an die Printversion herankommt, bitte einfach bei mir melden! :-)

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