Überall Sale-Plakate, negative Prozentangaben, Räumungsverkauf, mehr oder weniger originelle TV- und Radio-Werbungen und so weiter - und natürlich alles mit dem psychologisch sehr geschickt getricksten Aufruf, möglichst schnell zuzuschlagen, denn ansonsten macht es die adrette Nachbarin und der gönnen wir es ja auf keinen Fall!
Aber HALT!! Muss das so sein? Keine Sorge, ich werde jetzt bestimmt keine Kampagne gegen den Konsum starten - nein, nein, wer mich kennt, weiß, dass Shoppen und Kleidung eines meiner Steckenpferde sind und ich der Meinung bin, dass das äußere Erscheinungsbild einen maßgeblichen Anteil unserer Persönlichkeit hat.
ABER: die Frage ist, brauchen wir die Dinge, die uns so anlachen und die wir ja schon iiiimmmmmer haben wollten, tatsächlich? Oder haben wir vielleicht ein sehr ähnliches Stück bereits daheim liegen - in der dritten Schublade von oben zwischen den Pullis und T-Shirts, die wir im Winterschlussverkauf ergattert haben?
Oft hilft es, sich einmal sehr intensiv mit dem eigenen Kleiderschrank zu beschäftigen, zu schauen, was sich in den letzten Saisonen so alles angesammelt hat. In den diversen Zeitschriften wird ja auch immer angepriesen, man solle sich statt des samstäglichen Einkaufsbummel daheim Zeit nehmen und all jener Dinge entledigen, die man ein Jahr lang nicht mehr getragen hat. So eng sehe ich das nicht, immerhin haben viele Sachen auch emotionalen Wert oder man hatte einfach in diesem Jahr nicht die Gelegenheit sie zu tragen.
Es reicht schon den - hm, oft eigentlich eh ein bissi unordentlichen - Kleiderberg umzuräumen, neu zu sortieren - dabei kommen oft wahre Schätze zum Vorschein, an die wir uns schon gar nicht mehr erinnern können! Und manches Mal erleben wir dabei sogar ein ähnliches Glücksgefühl wie beim Kauf von neuen und unheimlich stark reduzierten Designerteilen!
Ich gebe zu, mir fällt es oft sehr schwer, um diese Jahreszeit nicht in den nächsten Laden zu eilen, um mich gemeinsam mit fünf anderen verbissenen, schon etwas verschwitzen "Saleianerinnen" am Wühltisch um ein und dasselbe Teil zu streiten. :-) Aber die "Sortier-Übung" hilft mir in letzter Zeit dann doch ganz gut um die Runden. Die Prospekte im Briefkasten werden sofort und vor allem ungeachtet dem Altpapier gewidmet, Einkaufszentren versuche ich zu meiden und wenn mir eine Freundin begeistert von ihrem letzten Shoppingtrip erzählt, versuche ich mich in der Kunst der Meditation - was dann eigentlich bedeutet, ich beiße mir ganz fest auf die Zunge und versuche mich schnell wieder darauf zu besinnen, was ich nicht eh alles daheim habe! ;-)
Wo es mir allerdings wirklich schwer fällt, die vielen Angebote zu ignorieren, ist das Internet. Überall tauchen diese Werbefenster mit dicken roten Zahlen auf, mein Postordner ist voll mit den wunderschönsten, nun ja so günstigen Kleidern, und gute Schuhe brauche ich ja sowieso - oder wie war das gleich? ;-)
Und die Mitgliedschaften in diversen Shopping-Clubs wie Brands4Friends, Best Secret, Zalando-Lounge,... sind da auch nicht gerade förderlich.
Hier ist es besonders wichtig, standhaft zu bleiben, ein Shoppingbummel in den Weiten des Internets geht nämlich viieel rasanter voran als das Pendant im Geschäft, denn in den eigenen vier Wänden hat man ja genügend Zeit, alle 35 Stoffteile aufs Akribischste zu testen.
Und so ist ein virtueller Warenkorb dann ziemlich schnell voll, die Kreditkarte wird zum Glühen gebracht, ohne dass man es wirklich spürt. Wissenschaftlich ist es sogar bewiesen, dass man Kleidung, die man nur eventuell in Betrachtung zieht, in Online-Shops eher kauft, als in den Läden, wo man die Teile unmittelbar vor sich hat, sie berühren und probieren kann.
Die Übung mit der Verinnerlichung der eigenen Garderobe fällt hier schon weitaus schwerer. Auch deshalb, weil wir oft auf besonders grausame Weise Werbebanner vor die Augen geknallt bekommen.
Aber: was wir dann doch beeinflussen können - zumindest zum Teil - ist unser Posteingang. Besonders um diese Jahreszeit herum ist es äußerst ratsam, sämtliche Newsletterabonnements abzumelden oder verführerische Nachrichten sofort zu löschen ohne sie eines Blickes zu würdigen.
Das Surfen zu beschränken, um den Gefahren des Äthers nicht ausgesetzt zu sein, wäre jetzt vielleicht etwas übertrieben. Doch man könnte sich auf jene Inhalte konzentrieren, wegen derer eine Seite ursprünglich besucht worden ist.
Wenn man diese Techniken beherrscht, also sämtliche Werbung ignorieren und sich seiner eigenen Garderobe bewusst sein, dann fällt es ja gar nicht mehr so schwer!
So und weil ihr jetzt so viel (theoretischen) Text über euch ergehen lassen musstet, zeige ich euch meine Errungenschaften von meinem "Ausrutscher" vorige Woche! :-)
Das Foto hat meine süße kleine Schwester gerade von mir gemacht. Vielen lieben Dank!! |
Ich glaube, so ein angenehm luftiges Sommeroutfit hatte ich noch nie, das musste einfach in meinen Einkaufswagen! :-) Die Hose ist von Mexx, die Bluse von H&M, beides selbstredend im SSV gekauft! ;-)
Natürlich kann man nicht mit Scheuklappen durch's Leben gehen! Muss man auch gar nicht. Die richtige Mischung macht es!
Denn: Einkaufen, sich was gönnen und damit gut fühlen macht einfach Spaß, es bereichert das Leben, selbst wenn es am Sparkonto eher das Gegenteil bewirkt. Und bewaffnet mit den wichtigsten Regeln hält man dann auch der 10. schwarzen Weste Stand, die in den Tiefen des Kleiderschranks ohnehin nur ein Schattendasein fristen müsste! :-)
Habt eine schöne Woche und tut euch was Gutes!
eure Maxi
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